Creating Memories: Mit dem Kind auf Tikal

Fahrspaß

10. Februar 2023

Creating Memories: Sein fröhlichstes Lachen

Das ist dieser Blick, den mein Sohn schon draufhatte, als er erst wenige Monate alt war. Wenn er etwas ins Auge gefasst hat, das ihn unendlich faszinierte und bloß nicht aus seinem Blickfeld bewegt werden durfte. Damals war es noch der heißgeliebte Schnuller, heute – vier Jahre später im Phantasialand – sind es die Familien-Freifalltürme Tikal.

Zwei Türme, zwei Generationen, ein besonderer Moment

Die Frage, ob er sich das wirklich traue, hätte ich als erfahrene Mutter mir ja auch sparen können. Wenn er sich erst einmal etwas in den Kopf gesetzt hat, dann bleibt es da und richtet sich häuslich ein. Dass seiner Mama beim Anblick der Türme ein wenig mulmig zumute wird, wischt der kleine Charmeur gekonnt beiseite: „Keine Angst, Mama, ich pass auf dich auf!“

Ein kurzer stolzer Moment an der Messlatte (…ich wollte doch nicht schon wieder „Wie schnell sie doch groß werden“ denken…) und schon sitzen wir Seite an Seite in Tikal, bereit für unser kleines großes Abenteuer. Ein leises Zischen – und die Fahrt beginnt!

Tikal – ein echter Geheimtipp!

Diese beiden Mini-Freifalltürme in Form einer ausgefeilten Wasserturm-Konstruktion sind eine wahre Überraschungsportion. Schon ab einer Körpergröße von 1 Meter erleben hier kleine und große Abenteurer das ultimative Bauchkribbeln. Umgeben von den steilen Felsen der Colorado Mountains, sattgrüner Bepflanzung und beständig plätscherndem Wasser haben längst nicht nur Kinder Spaß am heiteren Auf und Ab von Tikal.

Während wir uns langsam am rostroten Wasserturm hinaufschrauben, greift mein süßer Prinz fast nebenbei zu meiner Hand. Aus dem Blick, den er mir kurz zuwirft (bevor er wieder auf den Erdboden starrt, der sich immer weiter entfernt), lese ich auf Anhieb drei Gedanken heraus: „Traue ich mich das wirklich gerade? Da bin ich aber mutig!“, „Von unten sah das aber längst nicht so hoch aus.“ und vor allem „Danke, dass du mitgekommen bist, Mama!“ Dann sind wir ganz oben angekommen. Gebannt genießen wir den Ausblick über fast ganz Mexico und warten darauf, dass… schwupp! Da sausen wir abwärts und das Herz hüpft mir in den Hals.

Mutter und Kind auf Tikal

Kribbeln im Bauch und im Herzen

Und da ist dieses Geräusch, für das ich mein gesamtes Hab und Gut hergeben würde: sein herzlichstes, sonnigstes, ehrlichstes und einfach ungebändigtes Lachen, das mir direkt in die Seele strahlt. Mit jedem spaßigen Hüpfer, den wir auf Tikal machen, bricht es wieder neu aus ihm heraus. Für mich bedeutet das ein doppeltes Glücksgefühl: Das unvorhersehbare Auf und Ab – mal im überraschenden freien Fall, mal hopsend wie ein Flummi – kitzelt herrlich im Bauch und das Lachen des kleinen Sonnenscheins kitzelt rührend im Herzen.

Mit jedem Bounce wird er ein wenig mutiger: Die Hände, von denen bis eben noch eine um den Sicherheitsbügel und die andere um meine Finger gekrallt war, reckt er inzwischen lebhaft in die Höhe. Als zu seiner und meiner großen Überraschung der ratternde Zug der Familien-Achterbahn Colorado Adventure um uns herum rast, hält er sich dann aber doch schnell wieder fest. Rascher Blickkontakt – und wir stürzen uns wieder in unser gemeinsames einzigartiges Tikal-Lachen hinein.

Eine Erinnerung für die Ewigkeit

Eine warme Zufriedenheit erfüllt mich, während wir uns schließlich wieder dem Boden nähern, gemischt mit einem sanften Hauch Wehmut:

Als Mama erkennt man in der Regel viel zu spät, wie wertvoll ein gemeinsamer Moment, eine Phase im Leben des Kindes oder auch nur ein Geräusch ist. Oft habe ich erst in der Rückschau gemerkt, wie sehr es mir fehlt. Heute ist so ein Tag, an dem ich schon mitten im Augenblick spüre, welche Magie darin liegt. Und es fällt mir im Traum nicht ein, auch nur eine Sekunde zu verschenken, bis mein Sohn plötzlich ohne Mama auf Tikal gehen will. Jetzt ist noch die Zeit, in der wir uns anschauen und gleichzeitig rufen: „Nochmaaaaal!“

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