Das Dorf der klugen Köpfe

Immersion

15. Mai 2016

Das Dorf der klugen Köpfe

Die Geschichte Klugheims

Klugheim: Die Heimat der klügsten Köpfe ihrer Zeit.

Vor vielen, vielen Jahren kamen hier die größten Forscher, Entdecker und Denker aus aller Welt zusammen, um ihre Vision von einem Leben in faszinierender Leichtigkeit, voller bahnbrechender Technik und kühner Innovationen Wirklichkeit werden zu lassen.

Von den unerschrockenen Gelehrten im kühlen Norden bis zu den sanftmütigen Weisen im fernen Osten hatten nämlich alle die gleiche aufregende Entdeckung gemacht: Tief im Erdinneren schlummerten Mächte, wie sie sich die Menschheit kaum vorstellen konnte. Ungezügelte Kräfte, deren Energien sich die eifrigen Wissenschaftler nun furchtlos und clever zunutze machen wollten.

In ihrer Heimat wurden sie dafür belächelt und verspottet. Zu sehr gingen ihre weitsichtigen Visionen über den Rahmen des Bekannten und Gewohnten hinaus. Doch das spornte die klugen Köpfe nur an. Sie wollten Grenzen überschreiten, wollten mit ihrem Wissen die Welt verbessern.

Voller Wagemut und Forscherdrang suchten sie nach einem Ort, an dem sie diese Energien gezielt aus dem Erdinneren hervorlocken konnten. Inmitten der dunklen Basaltformationen, die heute Klugheim wie ein gewaltiger Schutzwall umgeben, fanden sie genau, was sie suchten. An diesem vulkanisch aktiven Fleckchen Erde ließen sie ihre neue Heimat entstehen, ihr Klugheim. Ein Dorf, das wurde wie sie selbst: einfallsreich und ungemein vielfältig. Aus allen ihren Kulturen vereinten sie die besten Bauweisen und Traditionen, um eine Siedlung zu erschaffen, die eines besonders gut konnte: Den Mächten zwischen Himmel und Erde zu trotzen.

Doch eines mussten sie schmerzlich erfahren, als sie voller Abenteuerlust begannen ins Erdreich zu graben: Sie waren nicht alleine. Die zänkischen Basaltkobolde mühten sich tagein, tagaus ihnen das Leben schwer zu machen. Keinen Spatenstich ließen die Unholde ungesühnt, als die Wissenschaftler begannen, einen langen Graben quer durch die Felsen auszuheben. Verärgert fingen die Klugheimer die hinterlistigen Kobolde kurzerhand in soliden Glasglocken ein – ein weiser Schachzug, wie sich zeigen sollte: Im Sonnenlicht fielen die Gnome in einen tiefen Schlaf und erstarrten binnen eines Jahres zu Stein. Noch heute kann man einige dieser fossilen Kobolde im Dorf bewundern.

Tief ins Erdreich mussten die Klugheimer vordringen, bis es passierte: Kochendes Wasser schoss plötzlich mit gewaltiger Wucht aus dem Boden! Hier war sie, die pulsierende Urkraft der Erde, die sie so leidenschaftlich gesucht hatten. Eifrig spürten sie weitere Stellen auf, an denen sie die Kraft der Natur entfesseln konnten, und kreierten unzählige aktive Geysire. Die schlauen Forscher hatten nämlich eine Technik entwickelt, mit der sie die Hitze der Wasserfontänen in großen Ballons aus Schweinehaut auffangen und verwerten konnten. Und so bauten sie ihre Häuser direkt über den Geysiren und versetzten mit deren heißer Luft die Räder ihrer Apparaturen in Bewegung – die Klugheimer entwickelten die erste Dampfmaschine!

Damit aber diese großartige Erfindung nicht nur vereinzelten Bewohnern das Leben erleichterte, musste ein Weg gefunden werden, das ganze Dorf mit der Kraft des Dampfes zu versorgen. Sie brauchten ein Transportsystem für die Lebensenergie Klugheims.

Und so experimentierten die genialen Erfinder mit viel Mut und Kreativität, um die gewaltigen Naturmächte zu bündeln und weiterzugeben – mit Erfolg: Einfallsreiche Klugheimer entwickelten einen mächtigen Zug, der die Kraft des Dampfes in voller Fahrt verteilen konnte! In unermüdlicher Arbeit entstand daraufhin ein schier endloses Schienenknäuel, auf dem dieses Gefährt durch Häuser und Felsen hindurchschießen konnte. Hoch hinaus und in tiefe Abgründe, immer mit voller Kraft. Und jedes Mal, wenn seine Bahn ein Haus kreuzte, nahmen innovative Apparaturen darin die durchschießende Energie auf und brachten die Räder Klugheims in Bewegung. Für die Mühlen und Stahlhämmer, für die Beleuchtung, für die Maschinen im Dorf – für ein leichteres Leben!

Die klugen Köpfe hatten erreicht, was sie sich erträumt hatten: Ein angenehmes Leben, das sich inmitten der rauen Natur deren ureigene Kräfte zunutze macht. Sie schufen eine Bahn aus purer Energie, die sich noch heute durch Klugheim schlängelt wie eine kraftvolle Lebensader. Eine noch nie dagewesene Verbindung aus Energie und Technik – sie schufen TARON!

Tagein, tagaus ließen sie den Energiezug durch ihre Mitte sausen, kompromisslos und immer nach vorne. Wie die starrköpfigen Mufflons, die die rauen Basaltberge bevölkerten. Auch diese wilden Widder kannten keine Hindernisse und schienen mit ihren gedrehten Hörnern die Herausforderung geradezu zu suchen, hatten die findigen Gelehrten beobachten könnten – ein bisschen wie die Klugheimer selbst. Und so wählten die klugen Köpfe den furchtlosen Widder als Schutzpatron für TARON und gaben seinem energischen Zug deren gebogene, kraftstrotzende Hörner.

Doch selbst bei der innovativsten Verschmelzung von Technik und Natur, dessen waren sich die Klugheimer wohl bewusst, versteckten sich tief in der Erde weiterhin Kräfte, deren Wesen selbst die weisesten Wissenschaftler nicht berechnen können. Auch wenn der mysteriöse Drache Schneck mit Argusaugen über das Dorf der klugen Köpfe wacht und wie ein Seismograph die kleinsten Veränderungen im Erdinneren zu erspüren vermag, ist in der neuen Welt immer eine gewisse Vorsicht geboten.

Die empfindsameren unter den Klugheimern entwickelten daher ein Symbol des Gebens und Nehmens, das sie immer an das Gleichgewicht der Kräfte erinnern sollte. Ein Boomerang, der genau so viel Energie gibt, wie er nimmt, während er auf seinen dunklen Schienen durch Klugheim zischt: RAIK. Schneller und schneller, rauf und runter saust er, schwingt vor und zurück wie das Pendel einer Uhr – und wurde damit genau das. Als andere Kulturen sich noch mit Sonnenuhren begnügen mussten, konnten die fortschrittlichen Klugheimer mit nur einem Blick auf RAIK den Moment auf die Minute genau bestimmen – und waren ihrer Zeit damit wieder einmal weit voraus.

So wurde Klugheim zu mehr als nur einer Heimat für kluge Köpfe. Hier pulsiert in jedem Bauwerk der Fortschritt, zischt aufregender Innovationsgeist über jede einzelne der verschlungenen Schienen. Und immer dann, wenn im Dorf das muntere Treiben noch lebhafter wird, weil TARON energisch durch die Häuser schießt und RAIK schwungvoll durch die Abgründe saust, kann man sie besonders gut spüren: die Kraft der Natur, die die mutigen Visionäre so klug zu nutzen lernten, und die innovative Leichtigkeit, die das Leben in Klugheim bis heute so faszinierend macht.

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