Joelle: Music is her life

Showerlebnis

31. Januar 2024

Joelle: Music is her life

Ein Leben ohne Musik kann sie sich nicht vorstellen. Und das muss sie auch nicht. Joelle Löffelhardt hat die Musik zu ihrem Beruf gemacht. Über ihren Werdegang mit all den Höhen und Tiefen haben wir uns intensiv unterhalten: This is Joelle!

A girl with a dream

Während sie diese Zeilen performt, steht Joelle Löffelhardt voller Energie auf der Bühne im Wintergarten, dem Theater der Themenwelt Berlin. Als Sängerin der Show Nobis fesselt sie das Publikum mit ihrer kraftvollen Stimme und ihrem entschlossenen Blick. Joelle singt Survivor nicht bloß, sie fühlt den Song zu 100 Prozent.

Als Teil des Künstlerensembles im Phantasialand performt Joelle mehrmals täglich. Und erfüllt sich damit einen Kindheitstraum, denn schon als kleines Mädchen setzte sie sich in den Kopf: eines Tages als Sängerin auf der Bühne zu stehen.

Singen bedeutet Joelle alles.

Gesang ist wie meine Sprache, ein Teil von mir.

Seit sie denken kann, singt Joelle. Und das in jeder freien Minute. Während Joelle über ihre Liebe zur Musik spricht, sitzen wir in ihrem zweiten Zuhause: dem Wintergarten. Und ihre Augen strahlen, als sie in Kindheitserinnerungen schwelgt: „In diesem Theater bin ich groß geworden. Ich habe fast meine ganzen Sommerferien hinter der Bühne verbracht und durfte bei den Proben dabei sein.“

Als Tochter von Manuela Löffelhardt, die heute als künstlerische Leitung im Phantasialand allen Shows Leben einhaucht, lernte Joelle die Showwelten früh kennen. Und schon damals wurde ihr klar: Diesen Weg möchte ich auch einschlagen.

Ich wollte es unbedingt.

A long way up

Einen Weg, den sie seitdem entschlossen beschritten hat. Für ihren Traum hat sie hart gekämpft. Sie ist unfassbar dankbar für die Chance als Künstlerin Fuß zu fassen und diesen Weg beruflich einschlagen zu können – was nicht nur leicht war.

Denn Joelle war nicht immer die selbstbewusste Künstlerin, die heute auf den Bühnen des Phantasialand begeistert. Sie musste erst selbst erkennen, welches Potenzial in ihr schlummert, auch wenn sie schon als Kind Freude am Unterhalten und Singen hatte. Schon zu Schulzeiten hat sie gerne bei Theateraufführungen mitgewirkt, hatte dabei allerdings Schwierigkeiten mit ihrer Stimme. Diese beschreibt Joelle als tief und rauchig – eine Stimmfarbe, wegen der sie in jüngeren Jahren sehr unsicher war. Heute weiß sie ihre besondere Stimme zu schätzen. Sie hat gelernt, ihre Stimme zu nutzen, wurde selbstbewusster und begann an ihr Talent zu glauben.

Neben ihrem persönlichen Umfeld half ihr dabei ihr musikalisches Vorbild: Christina Aguilera. „Sie ist vielleicht nicht das klassische Vorbild, aber Christina Aguilera – vor allem ihre Stimme – fasziniert mich. Mit ihrer Stimmlage konnte ich mich identifizieren, ich erkannte Gemeinsamkeiten. Das hat mir geholfen, mein Selbstbewusstsein zu stärken.“ Um weiter an sich zu arbeiten, nimmt Joelle zudem seit rund vier Jahren Gesangsunterricht.

It’s showtime

Seit 2018 steht Joelle im Phantasialand auf der Bühne. Ihre erste Show war Talvia – ein Wintermärchen. Man könnte annehmen, da Joelle seit ihrer Kindheit eine enge Verbindung zu den Showwelten im Phantasialand hat, dass der Step auf die Bühne für sie ein einfacher war. Aber Joelle erklärt: „Es ist etwas völlig anderes, neben der Bühne zu stehen, als diese selbst als Künstlerin zu betreten.“ Doch das war eine Herausforderung, die sie mit ihrer ersten Wintershow unbedingt meistern wollte.

In dem Moment als die Proben anfingen, war mir bewusst: Es gibt kein Zurück mehr.

In Musarteum – Die Show zur Geisterstunde sang Joelle dann ihr erstes Solo. Bis dahin war sie es gewohnt, gemeinsam mit anderen Künstlern zu performen. Doch nun war alles anders. Sie erinnert sich: „Es war furchtbar! Mir gingen tausend Fragen durch den Kopf und ich dachte: Hilfe, ich bin ganz alleine.“ Ihre Künstlerkollegen gaben ihr Kraft. Genauso wie das Publikum: „Und dann hört man den Applaus und der ist nur für einen selbst. Das ist ein unbeschreibliches Gefühl!“

Joelle liebt es, die Menschen zu begeistern und zu berühren. Sie genießt es, wenn aufmerksame und glückliche Zuschauer ihr Energie während eines Auftritts geben. Denn als Künstler steht man nicht für sich selbst auf der Bühne, sondern für das Publikum. Die Menschen im Theater und ihre Reaktionen spielen eine viel größere Rolle, als ihnen oft bewusst ist.

Als Zuschauer denkt man sich, dass es auf ein klatschendes Händepaar mehr oder weniger nicht ankommt. Aber das tut es.

Die Frage, ob sie sich mit den anderen Künstlern vergleicht, verneint sie vehement, da sie Gesang und Artistik nicht gegenüberstellen möchte. Dennoch erzählt sie, dass es manchmal – zumindest in ihrem Kopf – nicht so leicht ist, wenn direkt vor ihrem Auftritt Artisten effektvoll durch die Luft wirbeln und ein viel höheres Risiko eingehen als sie. „Die Aufmerksamkeit des Publikums ist eine andere, wenn wir singen. Aber wir Sänger können auch etwas Besonderes das vergisst man gerne mal. Wir können die Menschen berühren – alleine mit unserer Stimme.“

Ups and Downs

Trotz dieser wichtigen Erkenntnis gibt es noch Momente, in denen Joelle an sich zweifelt. Wie beispielsweise zu Beginn der Proben für die Wintershow Spectaculum Phantastère als sie mit dem Song Clown von Emelie Sandé kämpfte. Als Manuela Löffelhardt diesen Song vorstellte, wollte Joelle ihn absolut nicht singen. Da half es auch nicht, dass ihre Chefin gleichzeitig ihre Mutter ist. Joelle war davon überzeugt, dieses anspruchsvolle und emotionale Lied nicht singen zu können. Doch die motivierenden Worte ihrer Mutter gaben Joelle die Kraft an sich zu glauben – genauso wie unablässiges Üben.

„Jetzt würde ich das Lied für kein Geld der Welt mehr tauschen wollen.“ Joelles Augen leuchten, als sie von dem Moment erzählt, als sie Clown das erste Mal bei der Generalprobe vor Publikum – vor ihren Kollegen – sang: „Die Leute haben geschrien, geklatscht und gejubelt. Ich habe Gänsehaut bekommen. Und dann wusste ich: Das ist nur für dich.“

Jedes Bühnenoutfit ist ein Unikat und wird in der hauseigenen Kostümwerkstatt geschneidert.

Auf die Frage nach Lampenfieber und Nervosität antwortet Joelle schnell, dass beides glücklicherweise keine Rolle in ihrem Künstlerleben spielt. Doch dann muss sie gestehen, dass es durchaus eine Show gibt, die sie jedes Jahr aufs Neue vor eine große Herausforderung stellt: die Generalprobe vor vielen Kollegen. Und genau das ist der Knackpunkt: „Ich kenne fast jeden einzelnen im Theater, das erhöht den Druck. Ich will dann 110 Prozent geben.“ Sie erzählt, dass genau in solchen Momenten gerne mal ihre Stimme bricht, weil sie zu aufgeregt ist. Für Joelle ist die Generalprobe ein echtes Gefühlschaos. Zum einen will sie vor all den Künstlern und Freunden nicht versagen, aber vor allem will sie es sich selbst beweisen. „Am Ende des Tages möchte ich sagen: Ich habe mit Zufriedenheit bestanden. So kann ich beruhigt in die Premiere starten.“

A forever family

Joelle gibt viel auf das Urteil ihrer Kollegen. Sie schätzt diese sehr – als Bühnenpartner und noch mehr als Menschen. „Jeder ist für jeden da und man kann immer aufeinander zählen“. Während einer Show sieht sich Joelle die anderen Acts vom Bühnenrand an. Sie erzählt, wie sie die Sicherungen der Artisten im Auge behält oder stets bereit ist, zu rennen, falls jemanden etwas passiert. Und auch während ihres Auftritts saugt sie alles auf, was um sie herum passiert. „Augenkontakt ist mir extrem wichtig. So pushen wir uns gegenseitig.“

Joelle ist nicht nur eine unglaubliche Sängerin, sie ist eine selbstbewusste und hilfsbereite Frau – starke Eigenschaften, die sie vor allem dem Einfluss ihres Umfelds zuschreibt. Sie liebt es, sich mit den Künstlern auszutauschen, um so von allen zu lernen. Da wundert es nicht, dass sie uns mit einem Lächeln korrigiert, als wir über ihr Team sprechen:

Team würde ich es nicht nennen, das ist meine Familie.

Und das herzliche Funkeln in ihren Augen zeigt deutlich, dass es sich für Joelle dabei nicht nur um eine Floskel handelt, die sich gut anhört…

NOBIS –
About the Show

Leidenschaft. Stärke. Anmut.
Nobis ist all das und noch so viel mehr. Nobis ist eine Show, die bewegt, berührt und vor allem eine Show, die in Erinnerung bleibt.

Hier treffen Welten aufeinander: leidenschaftlicher Gesang, dynamische Artistik, sinnlicher Tanz, kraftvolles Licht. Verbunden zu einer faszinierenden Einheit.

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