Tims Gänsehaut-Route

Immersion

16. April 2023

Tims Gänsehaut-Route

Tim Mersion ist ausgebildeter Fotograf und als Fotojournalist tätig. Heute verrät er dir, welche Orte im Phantasialand ihn so sehr überwältigen, dass er sogar vergisst, die Kamera zu zücken.

Tim Mersion mit seiner Fotokamera

Der Nummer-1-Grund, warum ein echtes Erlebnis einfach unersetzbar ist? Wenn du mich fragst: Gänsehaut. Dieser kalte Schauer, dieses warme Kribbeln, dieser kurze Aussetzer des Herzschlags lässt sich unmöglich simulieren. Für dieses Gefühl lebe ich.

Darum zieht es mich und meine Kamera immer wieder ins Phantasialand. Hier leben sie, die ganz besonderen und vollkommen echten Gänsehaut-Momente. Wie es dem Phantasialand immer wieder gelingt, mir buchstäblich den Atem zu rauben? Das erfährst du auf meiner Route entlang der ganz großen Wow-Momente:

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1: Der “Diese Welt
ist überall”-Moment

Dieses bemerkenswerte Phänomen wird uns noch öfter begegnen: Ein prickelndes Gefühl kündigt sich zwar allmählich an – überrascht dann aber doch auf einen Schlag mit seiner enormen Energie. So habe ich meine erste Reise in das Dorf Klugheim erlebt.

Da betrete ich diese Themenwelt, fühle das raue Gestein und das vibrierende Dröhnen des Rekord-Coasters Taron und glaube, Klugheim bereits vollends verstanden zu haben. Dann aber finde ich mich auf dem Dorfplatz wieder – und mittendrin in einem überwältigenden Gänsehaut-Moment!

Denn auf einmal ist Klugheim wirklich überall. In den rauen Pflastersteinen unter meinen Füßen. In den handgeschnitzten Drachenköpfen, die von den hölzernen Dachkonstruktionen herabblicken. Im Knarzen, Rattern und Krähen, das sich von irgendwoher in die urtümlich-tänzerische Dorfmusik mischt. Große Basaltsäulen und kleine Werkzeuge, die doch die gleiche Sprache sprechen. Es ist dieser ultimative 360°-Eindruck, vollends stimmig und lückenlos, der mich Teil dieser Welt werden lässt.

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2: Der “Diese Welt ist ein Gefühl”-Moment

Was für ein markanter Umschwung vom grau-geheimnisvollen Klugheim zum sonnigen Mexico, das sich in jeder Faser nach einem beschwingten Sommerurlaub anfühlt. Mein ganz persönlicher Lieblingsort ist die stattliche Brücke, die sich von der Plaza bis zum steilen sandbraunen Felsmassiv zieht. Stehenbleiben, Moment einsaugen und da ist sie, die Gänsehaut.

Auch hier ist der Auslöser wohl das perfekte Zusammenspiel aller Sinneseindrücke. Mein Tanzbein meldet ein akutes Schwungbedürfnis an beim Klang der lebhaften Música (übrigens eingespielt vom Hollywood-erfahrenen Budapester Filmorchester). Die wasserwälzende Kraft der Naturgewalten prasselt förmlich auf mich ein. Die Gischt perlt frisch auf meine Stirn, als ein Chiapas-Boot über die Gebirgskante lugt.

Wie so oft im Phantasialand sind sie hier nicht voneinander zu trennen: die Attraktion und die Themenwelt; die Themenwelt und ihr charakteristisches Lebensgefühl; ich und dieser Gänsehaut-Ort. Wenn es da nicht noch weitere gäbe …

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3: Der “Diese Welt ist echt”-Moment

Und wieder komme ich auf einer Brücke zum Stehen – bin aber in einer vollkommen anderen Welt angelangt: Deep in Africa!

Hier ist das Abenteuer zuhause und macht kein Geheimnis daraus. Eine Soundlandschaft, die diesen Namen wirklich verdient hat, umgibt mich mit den Geräuschen der Wildnis. Mit jedem Schritt erschließen sich mir neue Perspektiven auf die verborgenen Pfade im Dickicht. Und die prächtige, ungebändigte Pflanzenwelt des bunten Kontinents steigt mir als exotischer Duft in die Nase.

Wer sich hier die Zeit nimmt, ein paar Sekunden innezuhalten, wird Zeuge davon, wie dieser Ort sein volles Wow-Potenzial ausrollt. Da höre ich sie schon: Die Black Mamba, die angerollt kommt – und sich rauschend rundherum um mich schlängelt. Denn das ist der große I-Punkt auf diesem immersiven Place-to-be: Die stämmige Holzbrücke spannt sich mitten durch das Auge des ikonischen Loopings. So nah kommen Beobachter der Königin der Schlangen sonst nur im Deep in Africa – Adventure Trail.

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Explorer blickt auf Rookburgh in der Abenddämmerung

4: Der “Diese Welt ist
gewaltig”-Moment

Über diesen Moment könnten ganze Bücher geschrieben werden, so groß ist er. Vom strahlenden High-Life-Berlin aus führt ein Tunnel in die rough-rußige Welt von Rookburgh, wo zwischen stampfender Industrie und rastlosem Handwerk der Traum vom Fliegen Wirklichkeit wurde. Jeder Schritt durch den Tunnel unterstreicht diese leise Transition – aber nichts könnte auf den Moment vorbereiten, an dem ich den Tunnel hinter mir lasse. Der Moment, an dem Rookburgh sich in seiner vollen monumentalen Pracht um mich herum erhebt.

Aus den tiefen Kohledepots steigt weißer Rauch auf. Aus voller Brust pfeift die Lokomotive, die über den Straßen thront. Und aus den Gates des Hotel Charles Lindbergh schießt der Flying Launch Coaster F.L.Y. hervor und saust hautnah an mir vorbei! Aus all diesen Komponenten formt sich eine pulsierende Atmosphäre, die ich bis in die zitternden Fingerspitzen fühle.

Hier ist tatsächlich das Kunststück gelungen, punktgenau einen „Sweet Spot“ zu treffen: Rookburgh strotzt nur so vor Charakterstärke und durchschlagender Eindrucksgewalt – aber keine Spur von gewitternder Reizüberflutung. So ist dieser Ort, dieser Moment derart komponiert, dass er mich fest an Rookburghs Pflaster verankert und ich vor Überwältigung keinen Schritt tun kann. Und doch zieht er mich mit aller Kraft tiefer in diese erstaunliche Welt hinein …

Mein Tipp für den geneigten Fotografie-Fan

Nimm dir im Phantasialand die Zeit für genau diese Momente – noch bevor du die Kamera zückst.

Mir hilft es enorm, diese lebendigen Themenwelten eine gute Weile auf mich wirken zu lassen, bis ich sie endgültig fühle. Wenn nicht nur ich in sie hineinblicke, sondern sie auch in mich, ist der Zeitpunkt gekommen: Ein Blick durch den Kamerasucher, eine Auswahl der perfekten Perspektive – und das Gänsehaut-Feeling findet seinen Weg vom Erlebnis aufs Foto.

Viel Erfolg und Freude dabei wünscht

Tim Mersion

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